Schätze suchen tut gut…

Geocaching war bislang ein mehr oder weniger abstraktes Fremdwort für mich. Warum sollte man per Geolokalisierung einen Ort suchen, wenn es Schilder gibt? Getrieben durch Werbeplakate und -flyer für die Suche nach dem Schatz vom Heilbachsee und von der Neugier wie die Suche wohl mit dem eigenen Smartphone realisiert werden kann, ging es dann auf Schatzsuche.

Voraussetzung ist ein GPS-Gerät. Sollte man kein eigenes besitzen, kann dieses für sehr günstige 2 Euro / Tag ausgeliehen werden. Als stolzer Besitzer eines GPS-fähigen Smartphones, musste natürlich das eigene Gerät herhalten. So liefert der Google-Market diverse Apps, welche sich nach der Beschreibung perfekt eignen sollten.

Aufgrund vieler positiver Bewertungen habe ich mich trotz kostenloser Alternativen für GeOrg entschieden. Einziges kleines Problem: Die Koordinaten des Schatzsuche-Flyers sind in Grad, Minuten, Sekunden angegeben. GeOrg möchte nur Grad und Minuten haben. Das bedeutet, die Sekunden müssen durch 60 dividiert und mit 1000 multipliziert werden, um die Koordinaten in der Anwendung korrekt erfassen zu können.

Der zurückzulegende Weg entpuppt sich als bestens ausgebaute Wanderstrecke, ohne größere Steigungen und stellt sich damit äußerst familienfreundlich dar. An den aufgeführten Wegpunkten sind einfache Aufgaben zu lösen, die sich im Wesentlichen auf das Ablesen bestimmter Nummern beschränken. Diese Nummern bilden später in der richtigen Reihenfolge die Koordinaten, an denen der Schatz des Heilbachsees gefunden werden kann.

Ohne Vorkenntnisse, war ich mir nicht sicher, was mich am Zielort erwartet und wie ich den Schatz als solches erkenne. So verliefen die ersten Minuten am Zielort auch durch eine dichte Bewölkung und umliegenden Wald erfolglos, da die Anzeige der Position recht ungenau war. Erst die Suche im Näheren Umkreis, an einer für mich doch eher ungewöhnlichen Stelle, brachte dann den Schatz und damit den Erfolg zu Tage.

Fazit
Die Suche nach dem Schatz vom Heilbachsee war eine schöne neue Erfahrung. Obwohl der zugehörige Wanderweg weder schwierig, noch besonders exklusiv war, stellte sich das Sammeln der Informationen mit einen gehörigen Spaßfaktor dar und machte Lust auf mehr.

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Navigation zum nächsten Wegpunkt mit GeOrg
Auflistung der hinterlegten Wegpunkte / GeOrg
Einer der gesuchten Punkte

Der Mut sich Zeit zu nehmen oder hat Momo am Ende doch versagt?

Wer erinnert sich nicht an das Buch Momo von Michael Ende? Die Geschichte von dem kleinen Mädchen und den Grauen Herren, welche sich als Ziel gesetzt haben den Menschen ihre Zeit zu rauben. Eindrucksvoll vermittelt die Geschichte, wie der stetige Versuch mehr und mehr Zeit zu sparen sich schlicht ins Gegenteil verkehrt und die Tage und Wochen zunehmend verkürzt.

Die Aussage des Buches passt mehr denn je in die heutige Zeit, in der es durch die umfassende Vernetzung viele Anreize gibt, durch die Unterstützung technischer Hilfsmittel Zeit zu sparen. Beschleunigtes Arbeiten wird heute unterstützt durch den Einsatz modernster Computer. Stetige Erreichbarkeit durch mobile Telefonie, E-Mail, Chat und ein auf Reaktion ausgelegtes weltweites Netzwerk, sorgt für eine enorme kommunikative Produktivitätssteigerung und raubt uns gleichzeitig viel Zeit.

Vor diesem Kontext ist es heute wichtiger als jemals zuvor, sich ausreichend Zeit für all die Dinge zu nehmen, die einem persönlich wertvoll sind. Freunde, Familie oder vielleicht einfach mal wieder ein gutes Buch. Denn die Möglichkeit zu steuern, ob Momo versagt hat oder nicht, liegt letztendlich zumindest im Rahmen der eigenen Freizeit bei sich selbst. Ich wünsche einen erholsamen Sonntag.

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