Zum Einstieg schlägt die Autorin vor zunächst eine Momentaufnahme zu machen. Spiegel, Bleistift und Papier sollen her, um ein Selbstportrait zu erstellen.
Das Ergebnis reiht sich qualitativ nahtlos in die anschließend gegebenen Beispiele ein. Wenigstens konnten die im Buch aufgeführten Zeichenschüler anfangs auch nicht lernen.
Weiter geht es mit interessanten Ausführungen zum bewussten Denken, dem L und R-Modus. So führt die Autorin aus, dass der L-Modus für das bewusste Denken verantwortlich ist, während der kreative R-Modus eher dem tranceähnlichen Zustand bei längeren Autofahrten ähnelt, nach denen man sich gar nicht mehr so richtig an die Fahrt selbst erinnert.
Um das zu verdeutlichen wird gleich wieder geübt. Als Beispiel dient das bekannte Vasen-Bild, welches je nach Blickweise eine Vase oder zwei sich anschauende Gesichter zeigt.
Es ist nachvollziehbar. Den rechten Teil der Vase zu zeichnen ist schwerer, umso mehr man darüber nachdenkt, wie der linke Teil spiegelbildlich aussieht.
Das Geheimnis eines erfolgreichen Zeichenkünstlers ist, so die Autorin, den analytischen Teil des Denkens auszublenden, um dem kreativen Teil ausreichend Spielraum zu geben. Um dies zu üben, werden die nächsten beiden Zeichnungen auf dem Kopf stehend nachgezeichnet.
Das Umschalten in den kreativen R-Modus soll anschließend mit zwei weiteren „auf dem Kopf“-Zeichnungen geübt werden.
Zwischenstand
Bis zu diesem Zeitpunkt ist das Buch nachvollziehbar, die theoretischen Ausführungen sind spannend geschrieben und machen Lust auf mehr. Der praktische Teil reduziert sich auf das Nachzeichnen, was insbesondere Schwierigkeiten beim Einhalten der richtigen Proportionen bereitet.
Eins zeigt sich bereits ganz deutlich: Wie so oft muss vor sichtbaren Erfolgen viel geübt werden. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.